Diabetes ist keine reine „Zuckerkrankheit“, sondern eine Störung der Art und Weise, wie der Körper Energie verarbeitet.
Entscheidend ist, dass Zucker – genauer Glukose – nicht mehr richtig aus dem Blut in die Zellen gelangt.
Dadurch steigt der Blutzucker dauerhaft an und belastet Gefäße, Nerven und Organe.
Um zu verstehen, warum Diabetes entsteht und wie er sich entwickelt, hilft ein Blick auf die Grundlagen.
Wie der Körper normalerweise Zucker verarbeitet
Wenn wir essen, steigt der Blutzucker an.
Die Bauchspeicheldrüse schüttet daraufhin Insulin aus – ein Hormon, das wie ein Schlüssel wirkt.
Es öffnet die Zellen, damit Glukose hineinkann und als Energie genutzt wird.
Bei einem gesunden Stoffwechsel funktioniert diese Regulation präzise und schnell.
Was bei Diabetes aus dem Gleichgewicht gerät
Bei Diabetes funktioniert dieser Mechanismus nicht mehr zuverlässig.
Entweder produziert der Körper zu wenig Insulin, oder die Zellen reagieren nicht mehr richtig darauf.
In beiden Fällen bleibt zu viel Zucker im Blut.
Der Körper versucht, das auszugleichen – oft erfolglos.
Deshalb müssen Werte regelmäßig überwacht und die Therapie individuell angepasst werden.
Typ-1-Diabetes: Insulin fehlt komplett
Beim Typ-1-Diabetes zerstört das Immunsystem die insulinproduzierenden Zellen in der Bauchspeicheldrüse.
Der Körper kann kein Insulin mehr bilden, weshalb Betroffene es vollständig ersetzen müssen.
Die Erkrankung beginnt meist im jüngeren Alter, kann aber jederzeit auftreten.
Typ-2-Diabetes: Insulin ist da, wirkt aber nicht richtig
Typ-2-Diabetes ist die häufigste Form.
Der Körper bildet zwar Insulin, die Zellen reagieren jedoch zunehmend schlechter darauf – das nennt man Insulinresistenz.
Die Bauchspeicheldrüse produziert zunächst immer mehr Insulin, bis sie irgendwann erschöpft.
Dieser Prozess entwickelt sich oft schleichend, manchmal über viele Jahre.
Warum unbehandelter Diabetes gefährlich wird
Ein dauerhaft erhöhter Blutzucker schädigt Gefäße und Nerven.
Betroffen sind vor allem Augen, Nieren, Füße und das Herz-Kreislauf-System.
Die meisten Komplikationen entstehen jedoch erst nach vielen Jahren – und sind heute durch gute Therapieformen weitgehend vermeidbar.
Moderne Behandlung: weit mehr als nur Blutzuckersenkung
Die Therapie richtet sich nach Form und Stadium des Diabetes.
Sie kann Ernährung, Bewegung, Medikamente, Insulin, moderne Sensoren, Pumpen oder digitale Unterstützung beinhalten.
Ziel ist es, den Stoffwechsel zu stabilisieren, Organe zu schützen und den Alltag so einfach wie möglich zu machen.
Fazit
Diabetes bedeutet, dass der Körper Glukose nicht mehr korrekt verarbeitet.
Entscheidend ist die Kombination aus fehlendem oder unzureichend wirksamem Insulin und einer gestörten Energieverwertung in den Zellen.
Mit frühzeitiger Diagnose, klarer Aufklärung und moderner Therapie lässt sich die Erkrankung heute sehr gut kontrollieren.